Die Fertigkeit des Besenbindens war einmal weit verbreitet, denn Besen wurden in großer Menge gebraucht, sie waren Verschleißartikel und mussten billig hergestellt werden. Entsprechend vielfältig waren auch die Pflanzen, die zu Besen verarbeitet wurden. Neben Birke, Silberweide und Besenhirse wurden auch Gänsefußgewächse (Besenmelde) und Besenginster verwendet. Wie in vielen Bereichen unseres immateriellen Kulturerbes fehlt es an schriftlichen Dokumentationen über Anbau, Erntezeitpunkt und Bindetechnik, da diese essentiellen Informationen typischerweise durch Beobachten und Nachmachen weitergegeben wurden. Ziel des Besenbinder-Projektes ist es, möglichst viel von dem alten Besenwissen vor dem Vergessenwerden zu bewahren.
Unsere Besen kommen heute meist aus Fernost, da die Besenproduktion in Mitteleuropa aus Rentabilitätsgründen (fast) aufgegeben wurde. Eine der letzten europäischen Besenbinder-Regionen ist Serbien. Hier werden noch zahlreiche Besenhirse-Sorten angebaut, und auch die Verarbeitung findet noch im Land statt. Einen kleinen Einblick in die Betriebsamkeit einer ländlichen Besenfabrik gibt das folgende Video aus: .