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Kategorie: Publikationen

Johann Wolfgang Goethe, ein begnadeter Botaniker, nannte die Gattung der Weiden einmal das "gar lotterhafte Geschlecht". Grund dafür ist der innerartliche Formenreichtum, die Häufigkeit der Hybridenbildung und die darauf aufbauenden Schwierigkeiten beim Bestimmen. Im Originalton lautet das so:

DPurpurweideagegen gibt es charakterlose Geschlechter, denen man vielleicht kaum Species zuschreiben darf, da sie sich in grenzenlose Varietäten verlieren. Behandelt man diese mit wissenschaftlichem Ernst, so wird man nie fertig, ja man verwirrt sich vielmehr an ihnen, da sie jeder Bestimmung, jedem Gesetz entschlüpfen. Diese Geschlechter hab ich manchmal die Liederlichen zu nennen mich erkühnt.

Ganz so schlimm, wie es Goethe sieht ist es - Gott sei Dank - nicht. Einige Weidenarten bastardieren nicht so heftig, wie es ihnen nachgesagt wird und sind auch gar nicht so schwer zu bestimmen. Die Purpurweide gehört beispielsweise zu den leicht zu erkennenden Vertretern dieser Gattung. Dieser Art und ihren vielseitigen Verwendungen ist eine eigene Monografie der Regonalen Gehölzvermehrung gewidmet. Von den Bastlösereimen bis zum Chemismus, von der Zweihäusigkeit bis zur Bauanleitung für ein Weidenpfeiferl haben ein Autorenkollektiv unter der Federführung von Georg Schramayr vom Gebrauchspflanzenbüro Bemerkenswertes, Interessantes und Eigenartiges zusammengetragen.